Heute wollten wir nach Iquique. Das sollte machbar sein. Wir hatten vielleicht noch 100 km und fuhren früh los.
Doch die Wüste lockte!!
Kaum waren wir 20 km gefahren, verführte der Wegweiser "Salar Grande" Paul zum Abbiegen. Wir fuhren eine mäßig steile Straße hinauf. Vor uns fuhr ebenfalls ein Pickup. Nach gut 1 km kamen wir an einen kleinen Masten mit einem blinkenden roten Licht. Was das wohl sein konnte. Nun ja die vor uns fuhren, dann könnten wir wohl auch. Der Aufstieg war wieder etwas für härtere Nerven - schmal, steil und unbefestigt. Hoffentlich kommt uns niemand entgegen!!! Die "Fahrbahn" bestand aus Sand und führte steil nach oben. Genau das Richtige für Paul und die Kinder. Von meinen leichten Panikattacken möchte ich gar nicht sprechen.
Erst als wir relativ weit oben waren, verbreiterte sich wieder der Weg. Der Pickup vor uns blieb stehen und bedeutete uns etwas. Keine Ahnung, was der von uns wollte. Als wir nicht reagierten, stieg er aus und kam auf uns zu. Er deutete auf einen kleinen Masten - wieder mit einem blinkenden roten Licht - hinter uns. Nun wurde uns erklärt, dass man sobald man in die Straße einfährt das rote Licht aktivieren muss, so dass auf der anderen Seite jeder wusste, dass der Weg belegt ist. War ich froh, dass der Pickup vor uns fuhr, sonst hätten wir schon unliebsame Begegnungen haben können.
Nett hier - Überholverbot. Schlimmer wäre ein entgegenkommendes Fahrzeug gewesen. Es war hier nämlich nicht mehr nur einspurig!!
Endlich kamen wir auf ein kleines Hochplateau. Mitten darauf war ein Berg. Was tut Paul - er fährt Richtung Berg um zu sehen, wie weit er mit dem Picki hochkommt. Die Auffahrt war von meinen Schreien begleitet. Hinten ging es steil nach unten. Gott Lob entschied er sich da zum Umkehren. Ich wäre ja dann zu Fuß weitergegangen. Der Blick war aber, das muss ich ja zugeben, gigantisch. Der Salar war wirklich grande. Hier sieht man nur die Spitze. Ich denke um den halben See sind wir gut 100 km gefahren.
Die Straßen waren auf alle Fälle nur für Allrad geeignet. Die Fahrbahn bestand aus ganz feinem Sand und wir versanken teilweise gut 20 cm.
Ein wunderschöner Blick über diesen See
Aber in Chile muss schon alles seine Ordnung haben. Auch wenn auf dieser Seite des Salars fast keiner fahren konnte, gab es Kilometeranzeigen.
Hier sieht man ein bisschen die Ausmaße des Sees. Wir befanden uns gut 50 Meter über dem See.
Dann kam der Abstieg zum See
So etwas hatte ich noch nie erlebt. Falls es euch interessiert hier ist dazu das Video.
Vielleicht kann man hier erkennen, wie steil der Abstieg war und vor allem wie gerade - einfach runter
Unten angekommen kamen wir an einer verlassenen Salina Playa Blanca vorbei - wie üblich - überall Müll. Man kann das einfach nicht verstehen! Die Straße wurde von da an deutlich besser. Es war wieder eine Salzstraße, die auch mitten durch den See führte!
Atemberaubend! So weit das Auge reichte!
Am Ende des Sees war eine große Saline, ab da war die Straße dann auch wieder geteert.
Alles voller Salz
Der Abstieg zum Meer war bei Weitem nicht so spektakulär wie der Aufstieg - Gott Lob!!!. Am Meer befand sich der Salzhafen Patillos.
Nachdem es schon nach Mittag war, wollten wir etwas essen und fuhren nach Quinteros, einem nicht ganz so heruntergekommenen Fischerdorf. Etwas abseits vom Playa gingen wir in ein kleines Lokal. Es gab als menu del dia eine Muschelcremesuppe und dann panierten Fisch mit Reis. Die Jungen hatten Papas Fritas und Completos. Theresa begnügte sich mit Papas. Das Bier musste Paul im Geschäft neben an kaufen. Das Essen war spitze und hat nur 13.500 Pesos gekostet, also unter 20,- Euro.
In Alto los Verde war ein Campingplatz, leider war dort eine größere Gruppe Pfadfinder, so dass wir nur bis 19 Uhr bleiben hätten können. Etwas ernüchtert ging es weiter in Richtung Iquique.
Hier ein ausgebrannter Lorri. Der bleibt einfach liegen!
Paul wollte heute nicht mehr in die Stadt, sondern etwas außerhalb in die Wüste.
Iquique ist wirklich riesig. Wir fuhren durch den oberen Teil der Stadt und fuhren dann nach Alto Hospicio ab.
Etwa 10 km außerhalb bogen wir wieder in eine Müllhalde ab. Egal wo - es liegt überall Müll und Iquique ist besonders vermüllt (nicht in der Innenstadt). Wir zweigten einfach ab und fuhren wieder einen Berg hinauf. Mir war das alles heute zuviel Wüstenberge im Auto - ich ging. Paul hatte etwas erspäht. Es ging noch einmal steil nach unten und dann wieder steil hinauf.
Dort schoß Paul dann den Vogel ab. Er erklomm mit dem Picki einen verlassenen Bahndamm. Ich hab wirklich gedacht, wir sitzen auf und schaukeln dann quer zum Bahndamm die Räder in der Luft. Aber Paul hat es geschafft.
Dann gab es Abendessen mitten auf dem Damm bei einmaligen Sonnenuntergang. Die Kinder kletterten die Sanddünen hinauf bis wir nur noch Punkte sahen. Theresa und Max bauten dann noch die Mine Chuquicamata nach.
Dann war dieser Tag endlich zu Ende. Wer hätte gedacht, dass die nächsten beiden Tage nicht besser werden sollten.
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