Mittwoch, 26. Oktober 2016

Salto de la Marca, San Pedro, Adresito

Etwas schweren Herzens verabschiedeten wir uns von Panambi   - nicht ohne vorher noch einmal den Badofen geschürt zu haben. Der ältere Bruder meinte wir sollten auf alle Fälle, 12 km landeinwärts fahren, da gäbe es auch tolle Cataratas. Das wollten wir uns nicht entgegen lassen. Wir fuhren also landeinwärts. Die Cataratas waren natürlich nicht angeschrieben. Nach einigem Suchen und dem Wegweiser einer Einheimischen, fanden wir den Cerro Mborore.






Wie der Ayersrock in Schwarz ragte er über dem Rio Uruguay. Wir fuhren eine ewig lange Schotterpiste bis wir zu ihm kamen. Die Hitze beim Austeigen traf uns wie ein Schlag.
Anschließend fuhren wir einen zweiten Weg steil abwärts und kamen wieder auf die Ruta 2.



Laut der Empfehlung von Ruben und Alicia mussten wir uns Salto de la Marca ansehen. Also machten wir uns auf den Weg. Die Straße führte weiter am Rio Uruguay entlang und war wirklich toll. Wir fuhren bis kurz hinter El Sorberbia. Der kleine Ort bot wirlich alles, was man zum leben brauchte. Wir sind immer wieder erstaunt, was man in den kleinen Geschäften alles bekommen kann. Man muss nur wissen - wo! Etwas hinter dem Ort bogen wir auf eine Schotterpiste ab. Überall war wieder der rote Sand. Die Straßenränder, die Häuser, die Autos - alles rot. Nach ca 4 km fanden wir ein kleines Feld, an dessen Rand wir uns installieren konnten.





Von der Straße konnten wir nur von einem Laster und auch nur an einer Stelle gesehen werden. Das wichtigste an unseren Standorten ist immer, dass so wenig wie möglich von uns Notiz nehmen. Am besten gar keiner. Der Standort war völlig in Ordnung. Am nächsten Morgen brachten wir zeitig auf. Wir fuhren Richtung Salto.








Wir kamen immer tiefer in den Urwald und auf einmal standen wir vor einer Kasse. 120 Pesos mussten wir bezahlen,um weiter zu fahren. Wir waren gespannt.  Etwas hinter der Kasse kam ein Parkplatz. Wir dachten da immer noch, dass wir von dort unsere Reise fortsetzen könnten. Wir stiegen aus und gingen zum Eingang von, ja wovon? Ein netter junger Mann erklärte und wir könnten hier eine Runde durch den Urwald drehen und hätten einen schönen Ausblick auf die Cataratas. Anschließend könnten wir noch mit dem Boot den Fluss hinauffahren und uns die kleinen Wasserfälle von Nahen ansehen. Die Runde durch den Urwald war wirklich interessant.



Der Blick auf die Cataratas eher mäßig. Da die Bootsfahrt für uns 70,- Dollar gekostet hätte und die Cataratas wirklich nicht groß waren, verzichteten wir dankend.
Leider mussten wir zusätzlich feststellen, dass wir bis El Soberbio zurückfahren mussten - ein lächerlicher Umweg von fast 100 km. In Argentinien ist einfach alles größer. So fuhren wir über San Vincente nach San Pedro. Dort blieben wir im Campingplatz "Der Wald". Es war nicht verwunderlich, dass wir in deutsch begrüßt wurden. Die Großeltern der Inhaberin waren aus Deutschland. Der Campingplatz war relativ neu und wir hatten immerhin heißes Wasser. Paul hatte das Glück, dass in seiner Dusche die Sicherung für die Elektroheizung war und wenn er auf höchste Stufe stellte, dann flog die Sicherung und er musste mit nassen Händen wieder einsichern. Hier ist man einfach schmerzfrei, wenn es um Elektroinstallation geht.

Da der Campingplatz etwas in einem Wäldchen lag und alles recht abschüssig, war unser Stellplatz am Fußballfeld. Immerhin hatten wir Wifi und ich konnte auch einen Post in meinem Blog schreiben.

30.9 fuhren wir weiter nach Adresito am Rande des Nationalparkes Iguazu. Die Ruta 14 bis an die brasilianische Grenze war gerade im Bau. Also eine 60 km lange Baustelle. Das stört hier aber keinen, denn man fährt einfach durch die Baustelle. Irgendwo arbeiten die Leute und walzen, schieben und teeren und die Autos schlängeln sich aht so durch. Die vorhandenden "Desvios" werden meist nicht genützt und so kamen wir zügig voran. In Andresito stand wieder die Campingplatzsuche an. Wir fuhren durch den Ort und fanden gar nichts. Nach mehrmaligen Nachfragen, insb. bei einen Deutschen Herrn Lenz, wurden uns zwei Plätze genannt. Den ersten fanden wir nicht auf Anhieb, da es nur eine kleine Einfahrt zu ein paar Häusern war. Wir mussten erst mehrfach daran vorbeifahren, um ihn zu finden. Als wir dort aufkreuzten kam ein Mann auf uns zu. Er teilte uns mit, dass wir leider nicht bleiben könnten, denn es sei Freitag und am Samstag hätten sie Messe. Es stellte sich heraus, dass sie Adventisten waren und am Samstag keinerlei Arbeit verrichten durften, also auch nicht karrieren und uns vom Grundstück wieder runterlassen. Wenn wir am Sonntag kommen würden, wäre alles kein Problem. Leicht amüsiert fuhren wir weiter. Etwas außerhalb Richtung Brasilien lang der zweite, vollkommen versteckt und ohne Anleitung nicht zu finden. Er lag mitten im Wald und war idyllisch an einem kleinen Fluss gelegen. Paul war völlig begeistert.





Wir hatten sogar Wasser und eine Toilette. Man muss schon Abstriche machen können bei so schöner Natur. Es war keiner da, so dass wir uns einfach installierten.  Am Abend streichen ein paar Hunde um unseren Platz. Sie taten nichts, aber etwas komisch war es schon.
Am nächsten Morgen machte sich Paul auf um die wichtigsten Lebensmittel zu kaufen, dass wir noch ein bis zwei Tage bleiben könnten. Wir, die Zurückgebliebenen, kämpften in der Zwischenzeit mit einer Hundertschaft von Fliegen. Grauenhaft. Paul kauft im Ort neben einer riesigen Schachtel mit Essen auch eine Steckdose. Man konnte nämlich die Handys nur recht provisorisch an ein Kabel hängen. Die vorhandene Stackdose funktionierte nicht. Paul klemmte die Steckdose an und musste feststellen dass die Erdung fehlte und er umsonst die Kosten und die Arbeit hatte. Ich fand einen Schlauch mit Wasser zum Abspülen. Man muss einfach flexibel sein. Wir beschlossen ob der Übermacht der Fliegen doch den Rückzug anzutreten.
Vor unserer Abfahrt kam noch der Eigentümer. Herr Blei hatte in den 70er Jahren 163 ha gekauft und lebt vom Mateteeanbau. Seine Frau stammte ursprünglich aus Italien und konnte jedoch nur noch Spanisch. Iteressant ist, dass viele Deutsche, die wir trafen, zuerst nach Brasilien ausgewandert waren und erst später nach Argentinien kamen. Die Familie (Urgroßvater) von Herrn Lenz ist bereits 1898 ausgewandert.
Wir haben uns ein bisschen mit Herrn Lenz unterhalten und sind dann aufgebrochen. Wahrscheinlich war er so überrascht, dass Paul die Steckdose angebracht hatte, dass er ncihts von uns verlangt hatte.

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