Sonntag, 4. September 2016

Unser Auto - der lange Weg

Wie ihr vielleicht schon auf Facebook gelesen hat, haben wir unserer Auto mittlerweile bekommen. Jetzt möchte ich euch kurz schreiben wie wir es bekommen haben.

Als erstes brauchen wir von der Migracion ein Certificado de Llegado. Wir haben uns da um 8.30 in eine Schlage vor dem Gebäude gestellt. Direkt vor uns war ein schweizer Ehepaar, das ebenfalls auf ihr Schiff gewartet hat. Um kurz nach 9 hat sich dann die Tür geöffnet und man begab sich zum Schalter mit den Nummern. Ich bin mir vorgekommen wie bei der Zulassungsstelle!
Wir waren D 26. Wir waren nun gespannt, wie lange das dauern würde. Ein paar Nummern wurden aufgerufen, ohne dass jemand kam und so waren wir nach ca. 10 Minuten am Schalter. Die Dame war sehr nett, tippte Pauls Namen in den PC und schickte uns zum Zahlen. Hier mussten wir uns wieder anstellen. Paul wurde dann als Paul Michael (englisch ausgesprochen) aufgerufen. Michael wurde anscheinend als Nachname erfasst. Nach 191 Pesos hatten wir dann die Llegado.

Zweite Station war dann Grimaldi. Unseren ersten Besuch habe ich euch ja schon erzählt. Beim zweiten trafen wir auf einen Franzosen, den Paul dann später beim Auto holen nochmal traf. Wir mussten 666,- Dollar zahlen und bekamen unsere Frachtpapiere. Eigentlich sollten wir dann zum Spediteur (eigentlich Agent, der uns für ca. 150 Dollar ohne Rechnung alles weitere abnehmen sollte). Die Dame bei Grimaldi meinte jedoch, dass wir jetzt zum Hafen gehen sollten und alles erledigt sei.  Deshalb wollte Paul das Auto dann auf eigene Faust aus dem Hafen bekommen. Was auch mit wenigen Problemen, aber mit viel Laufen verbunden war.

Nach unserem Besuch bei Grimaldi gingen wir kurz heim - ich sollte packen und Paul wollte sich auf zum Hafen machen. Mit Pauli und Theresa, die unbedingt mit wollten, stapfte er los.

Paul ging einfach beim Hafeneingang durch die Tore. Paul sagte der Dame am Eingang, dass er zu Buquebus wolle und diese ließ ihn durch. Der Franzose erzählte ihm später, dass er eine Stunde brauchte, um einen Zugangsausweis für den Hafen zu bekommen, Man muss dazu sagen, dass der Franzose einen Laufzettel hatte, was er alles machen musste. Paul ging einfach drauf los!!
Zum näheren Verstehen: Buquebus sind Schnellfähren, die einem z.B. nach Buenos Aires oder Punta del Este bringen.
Seine erste Station war Information Buquebus, Die Dame verstand nichts, hat Paul aber zum Zoll verwiesen. Aus dem Zollbüro kam eine reifere Zollbedienstete, die sich anscheinend am späten Vormittag schon ein paar Likörchen genehmigt hatte. Sie war sehr freundlich, konnte mit Paul jedoch nichts anfangen und schickte ihn schließlich wieder zur Reederei auf die andere Seite vom Hafen. Immer die Kinder im Schlepptau. Vermeintlich auf der anderen Seite wurde Paul nur wieder weiter nach ganz hinten im Hafen geschickt - gut 2 km. Nach zwischenzeitlichen und vergeblichen Fragen eines Hafenarbeiters befand sich Paul dann komplett am Ende des Hafens (Salida). Der Mitarbeiter dort hat Paul aufgeklärt, dass keine Kinder in das Hafengelände dürften und dass bei Autoimport man zum Hafeneingang müsse. Also alles wieder zurück. Nach 400 Metern hat Paul dann den Franzosen wieder getroffen und einen Schweizer. Ab dann ging es zu fünft weiter.
Die  nächste Station war dann das Depot 23, weil die korrekte Depot- und Stellplatznummer in die Einfuhrdokumente eingetragen werden muss. Bei dieser Aktion stellte der Franzose auch fest, dass sein WoMo aufgebrochen wurde (seine Fahrgastzelle hatte er verschraubt, dann sind sie einfach über ein Seitenfenster eingestiegen). Dann mussten sie wieder zurück in den Zoll, dort hat Paul erfahren, dass alle Papiere (Führerschein, Pass, Fahrzeugschein, intern. Führerschein) kopiert werden müssten. Paul ging auf die Suche....In der Touristeninfo wurde ihm gesagt, dass es hier in der Nähe keinen gäbe. Durch Zufall kam er dann zu einem Laden und weil die Kinder Durst hatten, gingen sie rein. Paul fragte nach einem Kopierer und welch Wunder, in dem Tante-Emma-Laden war einer.
Im Zoll wurden dann alle Dokumente gesichtet und dann musste er zur Hafenbehörde zum Einzahlen. Lustig war, dass Paul, der Franzose und der Schweizer immer etwas anderes zahlen mussten. Paul 341,- Dollar, die anderen mehr. Vermutlich ging es nach Fahrzeuggewicht, sagen wir mal....
Anschließend ging es wieder zurück zum Zoll, der sie in den nächsten Raum geschickt hat, welcher jedoch total abgeschottet war (Pass herzeigen und sie bekamen ein Schild Visitante), nur um zu erfahren, dass er noch nicht zuständig sei. Sie mussten wieder in die Zollstelle Buquebus, wo dieses Mal ein völlig verschlafener Zöllner ihnen ein weiteres Dokument ausgestellt hat. Damit wieder zurück und dann noch ein Dokument und damit hatten sie endlich die Möglichkeit zur Hafenbehörde zu gehen und dort ein "Orden de Trabajo" auszustellen, was die Vorstufe ist, um das Auto zu bekommen. Danach mussten wie wieder zum Depot 23, das sie ja schon kannten, dort gab es das Auto, aber nicht bevor Paul Helm und Sicherheitsweste angelegt hatte. Nachdem sie nun den halben Tag inkl. Kinder durch den Hafen gelaufen sind und das Auto ja schon besucht hatten, war jetzt die Sicherheit ganz wichtig; auch die Kinder durften das "Abholen des Autos" nicht mitmachen, obwohl sie die ganze Zeit vorher dabei waren.
Man muss nicht alles verstehen!
Auch hieß es sie sollten das Auto nochmals wiegen, was jedoch beim Auto angekommen als Blödsinn abgetan wurde und ihnen dies erspart blieb.
Das Ende des ganzen ist kurz erzählt, Paul fuhr dann einfach zum Ausgang (nach sieben Stunden), er hatte ja ein documento de salida. Die anderen fuhren nochmals zum Zoll. Ich möchte nicht wissen, was ihnen noch alles passiert ist. Vielleicht sieht man sich ja noch einmal.

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