Donnerstag, 29. September 2016

Landeinwärts nach Durazno

Endlich verließen wir das Meer und fuhren landweinwärts. Unser nächstes Ziel war Durazno. Wir dachten an einem Tag wäre es sicher erreichbar. Da kannten wir aber die uruguayischen Straßen fern der Straßen am Meer entlang noch nicht.

Wir mussten die R 14 (eine Staatsstraße) entlang. So eine schlechte Straße - unglaublich. Paul war 1994 mit seinem Auto 6 Wochen in Russland und dort waren die Straßen besser. Das muss man sich mal vorstellen.




Übernacht blieben wir an einer kleinen Nebenstraße kurz vor Sarandi und hatten einen traumhaften Blick über die Gegend. Am nächsten Morgen ging es weiter nach Durazno. Ein so "gechilltes" Städtchen - einfach spitze. Wir waren zuerst in der Innenstadt, dort wurde gerade für ein Fiesta aufgebaut. Nach wirklich langem Suchen fanden wir einen kleinen Imbiss. Wir waren etwas skeptisch, aber es war wirklich gut.



Es gab natürlich Schnitzel, Pizza und Pommes. Also ein Essen, das uns schon ziemlich  "fremd" war. Wenn wir schon dabei sind. Die Umstellung - essenstechnisch - war für die Kids nicht gerade schwer.
Anschließend begann die Suche nach einem Campingplatz.



Wir fanden den Camping im Parque 33 Orientales beim Rio Yi am Strandbad El Sauzal. Nach Angabe des Namens, etc wurde uns ein Platz neben den Banos zugewiesen. Der Platz war kostenlos. Duschen funktionierten, zu mindestens hatten wir Toiletten und luz, was in Uruguay gleich Strom ist und immer hervorgehoben wurde. Neben unserem Platz war der Spielplatz, was genau das richtige für Theresa war. Nach anfänglicher Schüchternheit, fand sie gleich ein paar Freunde. Der ganze Park wimmelte von Einheimischen, die dort grillten. Überall standen Assados und Feuerholz konnte im kleinen Wäldchen gesammelt werden. Die Nacht war jedoch nicht so angenehm.  Die ganze Zeit fuhren Autos und Mopeds durch den Park. In der Nacht schreckten wir hoch, als wir Schritte direkt am Auto hörten. Mitten in der Nacht standen wir auf und verstauten unseren Tisch und die Stühle im Auto. Nichts kam weg, da waren wahrscheinlich nur ein paar Leute neugierig. Trotzdem reisten wir am nächsten Tag weiter.

Nachdem der Regen am 13.9. nachgelassen hatte, wollten wir doch etwas unternehmen. Ich hatte in der Landkarte die Fortaleza Santa Teresa entdeckt. Das musste natürlich schon wegen unserer Theresa mit auf den Plan. Der Eingang war mit einem Wachmann der Armee bestückt und wir mussten wir unseren Namen die Passnummer und die Anzahl der Personen angeben.  Die Fortaleza lag riesig auf einer Anhöhe  vor uns. Wir konnten sie leider nur von außen bestaunen, da sie nur Mittwochs bis Freitags geöffnet hatte und wir hatten erst Dienstag. Schade, dass wir morgen schon wieder weiterfahren wollten.












Wir umrundeten die Fortaleza und besichtigten noch einen Teil des großen Naturparks Santa Teresa. Es gab einen wirklich riesigen Camping Platz, ohne Strom und sanitären Anlagen. Hinzu kamen ein paar traumhafte Sandstrände, die wegen des rauen Wetters nur von zwei Surfern bevölkert waren. Trotz allem ein schöner Ausflug.



Abends kam dann Wind auf. Na ja Wind ist nicht der richtige Ausdruck - Sturm! Ich dachte, uns fällt ein Baum aufs Haus oder dem Pauli einer aufs Autodach. Komisch, Pauli im Auto hat friedlich geschlummert. Nachdem aber das Wetter sooooo scheußlich war beschlossen wir noch zwei Tage in Punto Diablo zu beleiben.
Was also tun - Fortaleza Santa Teresa mit ihrem Militärmuseum. Gesagt, getan. Wir fuhren nach dem Frühstück los, kurz vor der Abfahrt zur Fortaleza, war noch eine zweite nach P.N.Santa Teresa. Auch hier mussten wir wieder Namen, Passnummer etc. angeben. Wir blieben auf einem kleinen Platz stehen und erkundeten den Parque Nacional



Etwas abseits vom Platz stand eine Art Gewächshaus. Wir kamen uns vor wie in Jurassic Parc. Leicht verfallen und mit Kletterplanzen leicht eingewachsen. Darin ein kleiner botanischer Garten. Wirklich beeindruckend. Der Garten vor dem Haus war ebenfalls sehenswert.



















Nach längerem Sparziergang durch den Dschungel gings nun endlich zur Fortaleza. Wie angekündigt hatte sie auch geöffnet. Sie wurde 1762 von den Portugiesen zum Schutz vor den Spaniern gebaut und später aber gerade von diesen gegen die Portugiesen genutzt. In den 20er Jahren des letzten Jahrhundert wurde es wieder aufgerichtet als Museum (immer noch im Militärsperrgebiet). Die Einrichtung stammt aber aus dem 18. Jht. Das Standbild vor der Fortaleza zeigt den General Olivera, der entscheidend dafür verantwortlich war, dass Santa Teresa spanisch und nicht portugiesisch ist und nun zu Uruguay und nicht zu Brasilien. ( Er hat das Fort gegen 4000 portugiesischen Soldaten verteidigt).










Nach ein bisschen Kultur mussten wir uns wieder um weltliche Dinge kümmern, wie kommen wir an Pesos. Wir fuhren ca. 40 km nach Chuy, der Grenzstadt zu Brasilien- ein unansehnliches Einkaufs"paradies". Nach längerem Suchen fanden wir eine Cambio und konnten entspannt wieder die Heimreise antreten.

Freitag, 23. September 2016

Punto Del Diablo

Das Wetter wurde wieder zunehmend schlechter, Nebel zog auf und so verließen wir schweren Herzens unseren schönen Standort am Meer. Unser nächstes Ziel war Punto del Diablo. Nach meinem Reiseführer ein verschlafener Fischerort, nach einem Reiseportal ein Hippieort. Wir waren gespannt. Draußen war es schon ziemlich kühl und windig. Wir fanden tatsächlich einen offenen Campingplatz. Der Angestellte erklärte uns, dass das Campen am Tag für uns 1000,- Pesos kosten würde, wenn wir eine Cabana mieteten, dann 500,-. Hä????? Welche Frage! Unser Häuschen "Punto del Diablo" hatte ein Doppelbett und zwei Stockbetten. Pauli rümpfte so die Nase, dass er freiwillig im Auto schlief. Der ganze Platz machte einen morbiden Eindruck. Nur die Damenbanos funktionierten und wir hatten warmes Wasser - leider nur mit Sonne.




Der Angestellte war sehr nett, wie eigentlich alle, die wir bis dahin trafen, und erklärte uns, dass es heute noch Lluvia geben würde. Super, Regen. Unsere Spanisch-Kenntnisse waren aber noch nicht so gut, dass Lluvia auch der Wolkenbruch bedeutet. Da wurden wir diese Nacht eines besseren belehrt. Der halbe Platz stand unter Wasser. Wir waren froh nicht im Zelt zu sein.

Unser erster Spaziergang in den Ort


Was in keinem Ort fehlen darf - ein kleiner Fitness-Park



Mitten im Ort


halb mit Wasser geflutet





Das Überbleibsel vom Fischerdorf



Hier ragen untypisch runde Felsen aus dem Meer. Angeblich hat hat der Ort daher seinen Namen, weil die Felsen wir die Finger des Teufels aussehen. Na ja wer´s glaubt ;)





Schade ist, dass kein Wert auf das Äußere gelegt wird. Der Strand ist eine touristische Attraktion und am tollsten Abschnitt ist alles heruntergekommen und kaputt











Auch eine nette Art sein Haus zu verschönen - mit lauter Weinflaschen


Unser adoptierter Freund für einen Tag - Champ


....man muss natürlich alles inspizieren. Man muss dazu näher ausholen. In der zweiten Nacht gab es einen Sturm, dass wir dachten die Welt geht unter. Dann fiel auch noch der Strom aus. Am nächsten Nachmittag gab es wieder Strom, aber kein Wasser!! Duschen wird ja eh überbewertet! 


Am letzten Abend hatte sich das Wetter beruhigt und so konnten wir endlich ein kleines Lagerfeuer machen.