Samstag, 3. Dezember 2016

Anden-Überquerung 1. Teil 17.10.16

Paul wollte unbedingt die Route über den Paso Sico (4092 m) nehmen an der Bahnstrecke des Tren a las Nubes entlang. Etwa 10 km vor Salta bogen wir auf die Ruta 51 ab . Vor Campo Quijano machten wir in einem Flußbett Mittagspause und starteten dann Richtung Anden. Im Ort selbst fanden wir ein Denkmal für die Opfer des Falklandkrieges. Es ist enorm wie wichtig und präsent hier die Malvinas sind. In vielen Städten, aber auch auf Autos findet man den Spruch Las Malvinas son Argeninas.


Hinter dem Ort wurde dann die Straße eng und kurvig. Gleich bei der ersten Kurve kamen uns zwei LKWs entgegen, so dass wir rangieren mussten, da keine 2 Fahrzeuge nebeneinander fahren konnten. Das beginnt ja hervorragend, waren meine ersten Gedanken. Ich muss dazusagen, dass ich mir bereits die ganze Nacht vorher gut zugeredet habe, dass ich Serpentinen liebe ;) Vor schalen Pisten mit Abgrund habe ich Bammel und zwar richtig. 


Wie man sieht waren meine Befürchtungen hier völlig unbegründet, da nach ein paar Kurven sich die Straße weitete und wir recht komfortabel reisen konnten. Es wird unermüdlich an dieser Strecke gearbeitet und ich denke in ein bis zwei Jahren kann man den Paso Sico geteert erreichen. Das einzige einspurige Stück befuhren wir  - Gott Lob - ohne Gegenverkehr.



Die einzigen Fahrzeuge, die unterwegs waren, waren LKWs und die der Armee, wie dieser gepanzerte Buggy. 


Hier wurden wir das erste Mal gewahr, dass wir neben der Zugstrecke fuhren. Sie schlängelte sich meiste im Flusstal entlang. Hier ein entfernte sie sich und wurde über mehrere Brücken geleitet. Es war eine sehr gute Entscheidung diesen Weg zu nehmen. Die Bahnstrecke war wirklich beeindruckend.



Die Bahnstrecke wurde zwischen 1921 und 1929 bis nach San Antonio de los Cobres auf 3775 m Höhe gebaut. Der Rest der Strecke bis Chile dauerte dann bis 1948. Heute fährt der Zug nur noch bis kurz hinter San Antonio bis zum Viadukt (aber davon später) Heute fährt er nur noch einmal, im Sommer auch zweimal in der Woche


Straßenarbeiten in Argentinien sind immer etwas chaotisch. Oftmals fährt man einfach durch irgendwie. Neben einem sind dann die Baumaschinen. Gibt es einen Umweg (desvio), dann ist der meist direkt neben der Straße.


Auch hier wieder meine Kandelaber-Kakteen 


Am Straßenrand sah man immer noch die verlassenen Bahnhöfe. 


Gegen 18.30 suchten wir uns einen Platz zum schlafen. Wir wollten nicht zu weit hinauf. Auf gut 2000 m fanden wir ein relativ ebenes Tal. Der Nachteil - alles war übersät von größeren Seinen, Büschen mit riesigen Dornen und Kakteen. Eine weiter Schwierigkeit war, dass die Straße um dieses Tal ging und wir nur schwer einen Platz fanden, von dem aus uns keiner sah.



Wir wurden nach gut einer halben Stunde suchen fündig. Wie man sieht ist es auch hier nicht ganz eben, so dass ein großer Stein helfen musste


Ich weiß nciht ob man es erkennen kann, aber unsere beiden Jungen hatten nichts besseres zu tun, als gleich den Berg hinaufzuklettern. Ein Rufen und Schreien begann. Theresa stellte trocken fest, dass sie wohl nicht daran gedacht hätten, dass sie auch wieder herunter müssten. Wir hatten schon die Befürchtung, dass Pauli die Nacht oben verbringen müsste. Doch auch er kam noch vor Dunkelheit zurück.



Der Wind pfiff uns um die Ohren und das Kochen war nur so la la im Windschatten des Picki möglich. Als es dämmerte stand auf einmal eine Frau mit zwei Hunden vor uns. Sie erklärte, dass ihr Hof gleich um die Ecke sei und sie gerade Feuer"holz" sammelte. Sie hatte ein paar Dornenbüsche in der Hand. Ich denke jedoch, dass sie nach dem vielen Geschrei nachsehen wollte, wer da ist und ob von uns eine Gefahr ausging - deshalb auch die zwei Hunde.


Damit endete unser erster Tag der Anden-überquerung


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