Freitag, 28. April 2017

Begegnung der dritten Art: Birdspotter!

Eines Abends war ich gegen 22 Uhr von unserem Schafzimmer zur Küche unterwegs. Dafür musste ich über den Hof gehen. Hinter mir hörte ich ein Geräusch und hinter mir stand ein Mitt - 50iger mit kakifarbenen Hosen und einer blauen Mappe. Im völlig unverständlichen Spanisch fragte er mich, ob dies hier die Calle Ponderosa Lote uno sei. Er hätte über Booking.com ein Zimmer gemietet. Hä? Hier war alles belegt und das von Dauermietern. Ich holte Fernando, um die Sache zu klären.

Peter, so stellte sich der englische Gast vor, hatte tatsächlich ein Zimmer gebucht und Fernando hatte es einfach nur nicht mitbekommen. Was tun - sprach Zeus?! Es war wirklich kein Zimmer frei. Peter war aber sichtlich müde und wollte einfach nur etwas schlafen. Es wurde gerätselt, ob er vielleicht in unserem Dachzelt schlafen solle, aber wir mussten ja früh raus wegen der Schule.

Ein Bad war vorhanden, so dass schon mal eine wichtige Sache vorhanden war.

Auf dem Grundstück steht eine Hütte, dort übernachtet manchmal ein bolivianischer Helfer, wenn er da ist. Dort könnte Peter ja übernachten.

Nicht gerade die feine englische! Peter war trotzdem sichtlich erleichtert, machte sich frisch und kam dann zu uns. Ein Bier lehnte er dankend ab. Ein Brite, der kein Bier mochte - überhaupt keinen Alkohol. Das war uns schon mehr als suspekt.

Peter war hier wegen der vielen verschiedenen Vögel. Er erklärte uns, er arbeitete in einer Bibliothek und stamme aus Norfolk. Außerdem sei er Bird - Spotter. Okay???? Neben unserem Grundstück beginnt ja der Humidal, ein Naturschutzgebiet für Vögel. Er habe darüber gelesen und wollte es sich einmal ansehen. Anschließend wollte er nach Putre und dann in den Nationalpark Lauca - weitere Vögel beobachten.

Aus dem einen Tag wurden dann nicht drei - wie gebucht - sondern 5 Tage, die Peter in der Hütte verbrachte und ganz glücklich dabei war. Er machte sich mit riesigem Fernrohr und Kamera jeden Morgen gegen 7 Uhr auf zum Humidal. Er war natürlich auch im Schutzgebiet für die Kolibris im Valle de Azapa und in den Grotten, die er uns wärmstens empfahl.

 Nach zwei Tagen erzählte er uns, dass er im Humidal einen anderen britischen Bird-Spotter getroffen hatte. Es stellte sich heraus, dass dieser ihm das letzte Zimmer in Putre vor der Nase weggeschnappt hatte. Deshalb wurden 7 Tage Arica aus dem kurzen Aufenthalt.
Wer hätte das gedacht!

 Am letzten Abend holte er eine Papaya aus dem Kühlschrank und meinte, dass "this Papaya saves my life ". Die Papaya wäre gut gegen die Höhenkrankheit und wer keine Coca Blätter kauen wollte, könnte sich auf eine Papaya gut verlassen.

Ein sehr netter und schrulliger Engländer!

Freitag, 14. April 2017

Ausflug nach Poconchile


Unser erster Ausflug in die Umgebung von Arica führte uns ins Valle de Lluta. Schließlich lag unsere Cabana an der Einmündung des Rio Lluta ins Meer. 


Der erste Ort auf unserer Route war Poconchile, ein kleiner Ort 27 km Richtung Bolivien.  Die Kinder waren natürlich wieder kurz vorm Verhungern, so dass wir als erstes etwas Essbares auftreiben mussten. An der Straße sah Pauli das Schild von einem Restaurant 38,5. Komischer Name. Nachdem hier alles mit der genauen Kilometerangabe versehen war, konnten wir uns aber den Namen schnell  erklären. Das Restaurant befand sich am Kilometer 38,5. Wie einfallsreich!!


Paul und ich nahmen das Tagesmenü, Pauli entschied sich für ein Lomo (Rindersteak) und Max und Theresa begnügten sich mit Papas.




Wir bekamen Salat und dann Eintropf, angeblich einen ganz speziellen Peruanischen. Er war gut, aber als wir die Rechnung bekamen,... So gut war er dann auch wieder nicht. Der Salat war extra und das Menü war nur der Eintopf. Irgendwie kamen wir uns ziemlich abgezockt vor. Daran änderte der Wirt auch nichts, als er uns noch einen Kuchen spendierte. 



Der Blick auf das Lluta-Tal war hingegen ein Traum. Durch das breite Tal schlängelte sich der Rio Lluta und rundherum war alles grün und es gab viele Felder mit Zweibel, Tomaten und Mais.




Poconchile

Dienstag, 11. April 2017

Deutsche Schule Colegio Aleman de Arica


Eine Woche nach unserem Eintreffen in Arica hatten wir am 11.11. unseren Termin in dem Colegio Aleman im Azapatal. Die Schule war riesig. Über 800 Schüler und was uns sehr zugute kommt - umsonst. Hier in Arica ist es ähnlich wie im Bayerwald - Grenzlandförderung und so findet man in Arica eine Vielzahl privater Schulen, die umsonst sind. Senora Ororio Bahamondes empfing uns fünf. Es stellte sich heraus, dass ihre Großmutter, Frau Schönwiese, die Schule gegründet hatte und ihr Vater immer noch der Eigentümer ist. Leider hat sich die deutsche Sprache nicht gehalten und wir musste auf Spanisch radebrechen, denn auch englisch brachte uns nicht weiter. Wir bekamen eine Adresse in der Stadt von Seremi, eine Stelle des Kultusministeriums, um irgendwelche Formulare auszufüllen. Dann ging es in die Admision der Schule, dort wurden die Kinder den Klassen zugeteilt. Theresa kam in die Secundo Basico A und Paul und Max in die Ocatvio Basico A und B. So neben bei wurde uns gesagt, dass die Kinder am Montag um 8 da sein müssten, dann würden sie in ihre Klassen gebracht. 
Das ging aber schnell. Der Termin im Ministerium war also nur für uns Eltern. 


Man sieht Paul war nicht unbedingt begeistert!


So schnell kann es gehen. Am Montag ging es geschniegelt und gestriegelt ab in die Schule. Wir waren alle aufgeregt. Ich muss gestehen ich nicht minder als die Kinder. Während diese die ersten Erfahrungen hier mit den Klassenkameraden machten fuhren wir in die Stadt zum Ministerium. Eine nette Dame empfing uns und informierte uns darüber, dass sie keine Ahnung hatte, welche Formulare wir auszufüllen hätten. Sie würde sich aber kundig machen und uns dann bescheid geben. Visitenkarten wurden ausgetauscht und schon waren wir wieder entlassen. Um 14,25 hatten die Kinder aus. Man war ich gespannt. Sie kamen uns umringt von einer Schar Schüler entgegen. Theresa rief mir entgegen, dass sie schon vier neue Freunde hatte und bei Paul und Max piepte die ganze Zeit das Handy mit neuen fb-Freundschaftsanfragen. Ich hatte ja viel erwartet, aber das eigentlich nicht.




Gleich am ersten Tag erhielten die drei ein Schulnotizbuch, dort werden Nachrichten hin und her geschrieben. Hier werden Prüfungen, Elternabende und Veranstaltungen festgehalten.


Theresa bekam in den ersten Tagen gleich mehrere nette Briefchen von Freundinnen.


Mittwoch, 5. April 2017

Unsere ersten Tage in Arica ab 04.11.2016


Gut erholt ging es auf unsere nächste Etappe. Wir wollten nach Arica. Dort war eine deutsche Schule und wir planten dort ein bisschen länger zu bleiben. Ich muss sagen ich wollte auch einige Zeit mal kein Auto ein- und immer wieder ausräumen. Nachdem was ich jedoch in den letzten Tagen alles gesehen hatte, machte ich mich mit gemischten Gefühlen auf den Weg. Paul hingegen war ganz zuversichtlich, dass und die nördlichste Stadt Chiles gut gefallen würde. Sein Wort in Gottes Ohr!

Die Strecke dorthin war wieder genau nach meinem Geschmack. Immer an der Klippe entlang - Kilometer Baustelle und keine Ausweichmöglichkeit beim Gegenverkehr. 

An der Grenze zwischen den Bezirken Tarapaca und Arica y Parinacota lag der Zollort Cuya. Es ist schon irgendwie komisch, dass man innerlands Zollkontrollen hatte. Aber was soll´s. Paul wollte sich nicht am Kontrollpunkt anstellen, so beschlossen wir erst einmal Mittag zu essen. Es gab ein  paar Restaurants, in das mit dem Jediritter vor der Tür traten wir ein. "Wer hat schon in der Atacamawüste einen Jediritter vor der Tür" Es war zumindest originell. Unsere Wahl war eine gute! Das Essen war ausgesprochen köstlich. Gebackener Fisch und vorher eine Cazuela Vacuna (Rindsuppe).

Nach dieser Stärkung fuhren wir mal wieder an dem Zollhäuschen vorbei und schauten etwas mulmig in den Rückspiegel, ob uns nicht gleich die halbe chilenische Armee verfolgen würde. Aber wie auch das letzte Mal kam keiner. Nach gut einer Stunde fuhren wir vom Hochplateau hinunter auf Arica. Mann, waren wir alle gespannt. Unser erster Eindruck war eher zwiespaltig, denn wir fuhren gleich zu Beginn an einem richtig großen Gefängnis vorbei. Na, toll!! Hoffentlich war es hier nicht genauso gefährlich wie in Iquique.

Wir fuhren Richtung Stadtmitte, da ich im Reiseführer dort eine Touristeninfo ausgemacht hatte. Links neben der Hauptstraße ragte ein riesiger Felsenberg in die Höhe und die Straßen war breit und bepflanzt. Kurz vor der Fuzo parkten wir in einem Estationamente und los ging´s. Die Fuzo war belebt und wir hatten kein bisschen den Eindruck, dass es hier sehr gefährlich sei. Mir fiel ein Stein vom Herzen so groß wie der Morro (Aricas Hausberg). ;) In der Touri-info bekamen wir einen Stadtplan und die Liste einiger Campingplätze. Zurück durch die Fuzo kehrten wir noch ein und gönnten uns etwas zu Trinken



Auf zum Campingplatz. Uns wurden einige mit Pool etc am Meer in Villa Fronterra empfohlen. Leider fanden wir dieses Villa Fronterra nicht. Ein Jogger erklärte uns den Weg zum nächsten Platz und wir gingen weiter auf die Suche. 

In der Ponderosa fast direkt am Strand wurden wir fündig. Mein Gott, war der Platz heruntergekommen. Ich zeig euch hier noch gar kein Foto, denn im ersten Moment dachte ich eher wir seien auf einem Schrottplatz. Der deutsche Eigentümer Fernando war noch nicht da und ich stellte fest hier bleibe ich nicht. Auf dem Platz waren neben einem "Schweißer", der lauter Müll herumliegen hatte, ein total verrosteter Bus und eine handvoll kleine Cabanas. Ach ja und noch drei halbfertige. Fernando war uns von Anfang an sympatisch. Er zeigt uns die Küche, die wir benutzen konnten und ein Bad in einer der halbfertigen Cabanas. Die Küche war riesig und wir hatten sie für uns. Vor der Küche ein überdachter Freisitz von gut 40 qm. Das Bad war ebenfalls groß und ganz neu. 
Nun vielleicht könnten wir ja doch bis wir eine Wohnung gefunden hätten doch hier bleiben.



Unser erste Gefährtin war Sushi war nicht ihr Name aber da ihr Herrchen einen Sushiladen hat und wir ihren Namen nicht wußten, tauften wir sie Sushi!



Ein Prostit auf  die Zeit in Arica!!!!

Am zweiten Tag erfuhren wir, dass nicht nur die Fuzo schön war, sondern dass das Essen ebenfalls recht schmackhaft war. 



Lomo a la Pobre mit Salat


Von der Cabana mit unserem Bad hatten wir einen schönen Ausblick auf das Meer und den Morro von Arica - auch wenn es gerade morgens etwas diesig war.




Abends hingegen war es nicht nur schön, sondern traumhaft!


Der Strand weiter stadtauswärts ist sogar etwas grün und er ist ein Vogelschutzgebiet. 



Unser erster Strandspaziergang; Theresa, Pauli und Max und drei Hunde (Leika und MoJoe von Fernando und die kleine Sushi) ach ja und ich.


Sushi war nicht ihr Name aber da ihr Herrchen einen Sushiladen hat und wir ihren Namen nicht wußten, tauften wir sie Sushi!


MoJoe lief wie verrückt um Theresa herum, dass sie richtig etwas Angst hatte. er wollte sie aber nur abhalten weiter ins Meer zu gehen. Er hat sie beschützt. 


Hier sieht man die vielen Vögel am Strand. 


Theresa ziemlich sauer - die Welle war zu groß und sie zu nah. Man ist schon ganz schön erstaunt, dass man am Meer nass werden kann - Frechheit!


Gleich darauf war aber alles wieder in Ordnung und vergessen!


Der Strandabschnitt bei uns heißt Las Machas. Er ist wegen der relativ hohen Wellen bei Surfern recht beliebt. Weiter stadteinwärts liegt der Strand Chinchorro, dort kann man besser baden.


Leika hat die Vögel aufgeschreckt und nun zieht eine riesige Vogelschar wie eine Welle über uns hinweg



MoJoes Lieblingsbeschäftigung "sein Brett" - er kann es stundenlang im Maul halten und wehe er verliert es dann jault er so lange bis er es wieder im Maul hat